Verlassen

Steh in der Tür und sehe dir zu,
wie du die große Tasche füllst,
mit deinen Sachen, aus dem Schrank.
Bin völlig aufgewühlt.
Du hast gesagt, es ist vorbei.
Du gehst jetzt deinen eigenen Weg.
Und hast mich mit nur einem Satz,
aus deinem Leben raus gefegt.
Steh in der Tür und fass es nicht.
Was hab ich dir getan?
Du sagst es wäre deine Chance.
Du fängst von vorne an.
Ich tu beherrscht, obwohl ich grad am Ende meiner Kräfte bin.
Denn dein Spruch vom eigenen Weg,
macht für mich keinen Sinn.
Beinahe hätt ich dich umarmt,
als du das Haus verlässt.
Verschränke meine Arme schnell
und halt mich an mir selber fest.
Noch einmal öffnet sich die Tür,
die schon ins Schloss gefallen.
Das Schlüsselbund brauchst du nicht mehr,
wär dir grad eingefallen.
Ach ja, und dieses Stück Papier
ist eine Liste von den Dingen,
die du noch gerne haben willst.
Du schickst wen, um sie dir zu bringen.
Ich nicke nur, begreif nicht gleich.
Dann kehrt bedrückte Stille ein.
So langsam realisiere ich,
ich bin ab jetzt allein.
Ein letztes Mal, steh ich am Fenster.
Ersehne den vertrauten Blick,
dein frohes Lachen, ein letztes Winken.
Doch du schaust diesmal nicht zurück.
Sie sitzt im Wagen, sieht mich an,
und du steigst ein, der Motor startet.
Dann verschwimmt im Fluss aus Tränen,
das Bild vom Weg, der auf dich wartet.

Autor: Veronika Kowoll

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