Gedichte von Ferdinand von Saar

Ferdinand von Saar kam aus Österreich und lebte vom 30.09.1833 bis 24.07.1906. Er war Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker. Aktuell haben wir 2 Gedichte von Ferdinand von Saar in unserer Sammlung, die in folgenden Kategorien zu finden sind:

Alter
Das aber ist des Alters Schöne,

Dass es die Saiten reiner stimmt,

Dass es der Lust die grellen Töne,

Dem Schmerz den herbsten Stachel nimmt.

Ermessen lässt sich und verstehen

Die eig’ne mit der fremden Schuld,

Und wie auch rings die Dinge gehen,

Du lernst dich fassen in Geduld.

Die Ruhe kommt erfüllten Strebens,

Es schwindet des Verfehlten Pein -

Und also wird der Rest des Lebens

Ein sanftes Rückerinnern sein.

Autor: Ferdinand von SaarKategorie: Geburtstagsgedichte

Ostern
Ja, der Winter ging zur Neige,
holder Frühling kommt herbei,
lieblich schwanken Birkenzweige,
und es glänzt das rote Ei.

Schimmernd wehn die Kirchenfahnen
bei der Glocken Feierklang,
und auf oft betretnen Bahnen
nimmt der Umzug seinen Gang.

Nach dem dumpfen Grabchorale
tönt das Auferstehungslied,
und empor im Himmelsstrahle
schwebt er, der am Kreuz verschied.

So zum schönsten der Symbole
wird das frohe Osterfest,
dass der Mensch sich Glauben hole,
wenn ihn Mut und Kraft verläßt.

Jedes Herz, das Leid getroffen,
fühlt von Anfang sich durchweht,
dass sein Sehnen und sein Hoffen
immer wieder aufersteht!

Autor: Ferdinand von SaarKategorie: Ostergedichte

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