Gedichte von Hanns von Gumppenberg

Hanns von Gumppenberg kam aus Deutschland und lebte vom 04.12.1866 bis 29.03.1928. Er war Dichter, Übersetzer, Kabarettist und Theaterkritiker. Aktuell haben wir 2 Gedichte von Hanns von Gumppenberg in unserer Sammlung, die in folgenden Kategorien zu finden sind:

Ein Jahr ist nichts...
Ein Jahr ist nichts, wenn man's verputzt,
ein Jahr ist viel, wenn man es nutzt.
Ein Jahr ist nichts, wenn man's verflacht;
ein Jahr war viel, wenn man es ganz durchdacht.
Ein Jahr war viel, wenn man es ganz gelebt;
in eigenem Sinn genossen und gestrebt.
Das Jahr war nichts, bei aller Freude tot,
das uns im Innern nicht ein Neues bot.
Das Jahr war viel, in allem Leide reich,
das uns getroffen mit des Geistes Streich.
Ein leeres Jahr war kurz, ein volles lang:
nur nach dem Vollen misst des Lebens Gang,
ein leeres Jahr ist Wahn, ein volles wahr.
Sei jedem voll dies gute, neue Jahr.

Autor: Hanns von GumppenbergKategorie: Neujahrsgedichte

Ostern
Heute, da Osterluft weht,
Darfst du den Zauberspruch wagen,
Seele, daß dir auch ersteht,
Was du zu Grabe getragen.

Liebe zu allem, was ist -
Einst in jungfeurigen Stunden,
Ob du viel klüger nun bist,
Hast du doch rechter empfunden!

Glauben an alles, was schafft
Mitten im wüsten Vernichten,
Und an den Sieg der Kraft
Ueber das Treiben von Wichten!

Hoffnung auf alles, was hell
Einst dich gelockt in die Weiten -
Kamst du ans Ziel nicht so schnell,
Krönen dich kommende Zeiten!

Rufe hinab in die Nacht,
Drinnen die drei sich verborgen:
Auf, ihr Begrabnen, erwacht!
Steigt an den goldenen Morgen!

Siehe, sie starben dir nicht,
Die dich dem Leben verbanden -
Und wie sie tauchen ans Licht,
Fühlst du dich selber erstanden.

Autor: Hanns von GumppenbergKategorie: Ostergedichte

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