Gedichte von Matthias Claudius
Matthias Claudius kam aus Deutschland und lebte vom 15.08.1740 bis 21.01.1815. Er war Dichter und Journalist. Aktuell haben wir 3 Gedichte von Matthias Claudius in unserer Sammlung, die in folgenden Kategorien zu finden sind:
Der Mensch
Autor: Matthias ClaudiusKategorie: Gedichte zum Nachdenken
Empfangen und genähret
vom Weibe wunderbar,
kömmt er und sieht und höret
und nimmt des Trugs nicht wahr;
gelüstet und begehret,
und bringt sein Tränlein dar;
verachtet und verehret,
hat Freude und Gefahr;
glaubt, zweifelt, wähnt und lehret,
hält nichts und alles wahr;
erbauet und zerstöret;
und quält sich immerdar;
schläft, wachet, wächst und zehret;
trägt braun und graues Haar;
und alles dieses währet,
wenn' s hoch kommt, achtzig Jahr.
Dann legt er sich zu seinen Vätern nieder,
und er kömmt nimmer wieder.
Zum Geburtstag
Autor: Matthias ClaudiusKategorie: Geburtstagsgedichte
Ihr Leute, groß und klein,
Ihr wißt, dass heute unser Festtag ist
und, dass wir feiern müssen.
So fangt nur gleich frühmorgens an
und bis die Stern am Himmel stahn,
und singt und springt und springt und singt.
Denk heute niemand an Gefahr,
und ob wir über hundert Jahr
den Tag noch feiern werden.
Wir haben ihn ja heute noch,
Gott sei gelobt! so braucht ihn doch,
und macht uns heut das Herz nicht krank und schwer.
Denn freilich! Alles Ding vergeht,
auch unser Festtag nicht besteht,
er wird uns endlich fehlen.
Doch nicht so bald - fleht und hofft,
er soll noch wiederkommen oft,
soll oft noch wiederkommen!
Die Liebe hemmet nicht
Autor: Matthias ClaudiusKategorie: Hochzeitsgedichte
Die Liebe hemmet nicht;
Sie kennt nicht Tür noch Riegel
und dringt durch alles sich;
Sie ist ohn’ Anbeginn,
schlug ewig ihre Flügel,
und schlägt sie ewiglich.