Gedichte von Stine Andresen
Stine Andresen kam aus Deutschland und lebte vom 23.12.1849 bis 13.05.1927. Sie war Schriftstellerin. Aktuell haben wir 3 Gedichte von Stine Andresen in unserer Sammlung, die in folgenden Kategorien zu finden sind:
Gute Nacht
Autor: Stine AndresenKategorie: Gute Nacht Gedichte
Weiche Nebelschleier hüllen
Ein, was auf der Erde wohnt.
Hoch am Himmel geht die stillen
Bahnen hin der goldne Mond.
In der Ferne
Tauchen Sterne
Auf und halten treue Wacht.
Gute Nacht!
Leise Schlummerlieder singet
Noch das Meer im Abendwind.
Und ins warme Bettchen bringet
Jede Mutter nun ihr Kind;
Wohl geborgen,
Frei von Sorgen,
Schlummert's ein, sein Engel wacht,
Gute Nacht!
Süßer Friede! Wollest walten
Und beherrschen jedes Herz.
Und in freundlichen Gestalten
Schwebet, Träume, erdenwärts,
Bis die Sonne
Voller Wonne
Uns am Morgen wieder lacht.
Gute Nacht!
Alle, die mit bangem Zagen
Stund' um Stunde hingezählt,
Die des Tages Last getragen,
Die mit Schmerzen sich gequält,
All' ihr Müden
Nutzt in Frieden,
Einer ist, der für euch wacht.
Gute Nacht!
Daß ein sanfter Schlummer stärke
Alle, die zur Ruhe gehn,
Um zu neuem Tagewerke
Neu gekräftigt aufzustehn.
Mut zum Leben,
Kraft zum Streben
Werde Jedem dargebracht.
Gute Nacht!
Im Sommer
Autor: Stine AndresenKategorie: Sommergedichte
Im Garten blühn die Rosen
In wundervoller Pracht,
Die linden Lüfte kosen
Mit ihren Blättern sacht.
In ihren Kelch geschmieget
Der bunte Falter ruht,
Die fleiß'ge Biene flieget
Dahin mit süßem Gut.
Von Blumenduft durchsogen
Sind Wiese, Flur und Feld,
Des Kornes Aehren wogen,
Von Segen reich geschwellt.
Es schmettert ihre Lieder
Die Lerche aus den Höh'n
Zur blühenden Erde nieder.
O Welt, wie bist du schön!
Es freut im Glanz der Sonne
Sich jede Kreatur.
Rings atmet sel'ge Wonne
Die lächelnde Natur.
Nun, Menschenherz, werd' munter,
Jauchz' auf zum Himmelsdom!
Nun, Menschenleid, geh' unter
Im heil'gen Freudenstrom!
Verlornes Glück
Autor: Stine AndresenKategorie: traurige Gedichte
Wir liebten uns und konnten scheiden,
Wie's oft so gehet in der Welt.
Wer trug die Schuld wohl von uns Beiden?
Ich glaub', wir haben beid' gefehlt.
Ich konnt' das rechte Wort nicht finden,
Das zur Versöhnung führt so bald.
Du mochtest nicht dein Herz ergründen
Und wandtest ab dich stolz und kalt.
Da fiel ein Reif auf unsre Herzen,
Als sie das Heiligste verneint.
Und unter tausend heißen Schmerzen
Hab' ich nachher darum geweint.
Ich hab' umsonst gestrebt nach Frieden,
Mein Herz ist müd', mein Auge brennt.
Einst hat uns kind'scher Trotz geschieden,
Heut giebts ein And'res, das uns trennt.
Was helfen mir der Reue Thränen
Und Leid um mein verlornes Glück?
Umsonst! Mir bringt kein heißes Sehnen
Der Jugend Paradies zurück.
Nur manchmal, wenn mir naht der Schlummer,
Grüßt mich im Traum die alte Zeit,
Schwelg' ich, enthoben jedem Kummer,
In seliger Vergangenheit.