christliche Gedichte
In Europa ist das Christentum weiterhin sehr verbreitet: Der katholische Glauben ist stärker in den südlichen Ländern vorzufinden, der evangelische Glauben in den nördlichen Ländern. Forschen Sie im Internet, um christliche Gedichte zu entdecken? Diese können ein wichtiges Mittel sein, um seinen eigenen Glauben zu stärken. Inhaltlich können christliche Gedichte zum Beispiel die Dreifaltigkeit betonen oder Feiertage wie Ostern oder Weihnachten unter kirchlichen Aspekten thematisieren. Ein christliches Gedicht kann man auch in Form einer Karte oder eines Briefs verschicken, etwa wenn eine Taufe, eine Kommunion, eine Konfirmation oder eine Trauung gefeiert wird. Eine Beerdigung kann ebenfalls ein Anlass sein, um christliche Gedichte zu versenden oder vorzutragen – das hängt immer davon ab, welchen Glauben der jeweilige Mensch hat oder hatte und wie er diese Glaubensrichtung lebt oder gelebt hat. Hier werden Sie bestimmt schöne christliche Gedichte finden: Fühlen Sie sich herzlich eingeladen, sich in Ruhe umzusehen.
Ach, wem der Heiland sich gegeben
Autor: Johannes Evangelista Goßner
Ach, wem der Heiland sich gegeben
und Frieden Gottes in sein Herz,
der kann nicht ohne Ihn mehr leben,
man sucht und find’t Ihn allerwärts.
Man hat und fühlt den Menschenfreund,
wo man's bedarf und um Ihn weint.
O wüssten das doch alle Leute,
die Er mit Seinem Blut erkauft,
wie schad es ist, dass nicht noch heute
Ihm alles in die Arme läuft,
und wie so gut es jedermann
bei Dir, mein Heiland, haben kann!
Bethlehem und Golgatha
Autor: Friedrich Rückert
Er ist in Bethlehem geboren,
der uns das Leben hat gebracht,
und Golgatha hat er erkoren,
durchs Kreuz zu brechen Todes Macht.
Ich fuhr vom abendlichen Strande
hinaus, hin durch die Morgenlande;
und Größeres ich nirgends sah,
als Bethlehem und Golgatha.
Wie sind die sieben Wunderwerke
der alten Welt dahingerafft,
wie ist der Trotz der ird'schen Stärke
erlegen vor der Himmelskraft!
Ich sah sie, wo ich mochte wallen,
in ihre Trümmer hingefallen,
und steh'n in stiller Gloria
nur Bethlehem und Golgatha.
O Herz, was hilft es, dass du kniest
an seiner Wieg' im fremden Land!
Was hilft es, dass du staunend siehst
das Grab aus dem er längst erstand!
Dass er in dir geboren werde
und dass du sterbest dieser Erde
und lebest ihm, nur dieses ja
ist Bethlehem und Golgatha.
Das Gemälde
Autor: Ingolf Braun
Gute Arbeit fasziniert den Betrachter.
Kenneraugen ruhen auf dem Gemälde.
Aufmerksamkeit studiert die Gesichter.
Menschen mit feinen Charakterzügen
lassen ausdrucksstarke Linien erkennen.
Wahrer Künstlerblick findet Vergnügen.
Vielfältigkeit an Farben und Strukturen
geben dem Bilde eine einzigartige Eleganz.
Die Szenerie kann sich selbst erklären.
Maler mit guten Beobachtungsgaben
bringen ihre geübte Sicht auf die Leinwand.
Eindrücke erzählen von Ruhe und Aufgaben.
Gott, der Herr, “malt” in unserem Leben
ein ganz individuelles Bild hinein,
mit ansteckender Freude in vielen Farben.
Wer diese göttliche Signatur erkennt,
will den Künstler des Lebens würdigen
mit neuer Sicht, die tief im Herzen beginnt.
Noch sehen wir ein fragmentiertes Porträt,
welches sich erst im Himmel vollenden wird:
Was Gottes Liebe gezeichnet hat, ist Wahrheit!
Hoffnungsvoll bleibt der Blick gerichtet
auf Gottes Offenbarung für Seine Kinder.
Ein herrliches Kunstwerk ihnen begegnet!
1.Kor.2,9; 15,49 / Ingolf Braun
Das Herz des Menschen
Autor: Johannes Evangelista Goßner
O liebster Herr, ich weiß es wohl,
dass ich Dein Tempel werden soll;
so komm denn meinem Herzen nah,
bereit es selbst und wohne da!
Nichts heiligt mich, nichts hilft mir sonst,
nicht eigne Kraft, nicht Menschenkunst;
komm Du ins Herz und schließ es zu,
so find ich in Dir Gnad und Ruh.
Lass sonst doch nichts in meiner Seel
als Deine Liebe wohnen;
die Liebe ist's, die ich erwähl
vor Schätzen und vor Kronen.
Stoß alles aus, nimm alles hin,
was mich und Dich will trennen!
Lass nur mein Herz und meinen Sinn
in Deiner Liebe brennen!
O Du mein Trost, mein Licht, mein Heil,
mein höchstes Gut und Leben,
ach sei und bleibe Du mein Teil,
ich will mich Dir ergeben!
Denn außer Dir ist lauter Pein,
nur Du, nur Du kannst mich erfreun!
Das Testament
Autor: Ingolf Braun
Kluge Menschen bauen vor;
keiner schießt sich gern ein Eigentor.
Rechtzeitig ein Testament zu schreiben,
hilft, spätere Disharmonien zu vermeiden.
Man nennt es letztwillige Verfügung
einer formalen Absichtserklärung.
Der Erblasser verfügt über sein Vermögen,
um für seine Hinterbliebenen vorzusorgen.
Derjenige zeugt von Verantwortlichkeit
mit weit vorausdenkender Klarheit.
Ein Testament tritt mit dem Tode in Kraft
und entfaltet den letzten Willen ehrenhaft.
Gott offenbart der Welt Sein Testament,
dass IHM für alle auf dem Herzen brennt.
Christi Tod & Auferstehung machte freie Bahn;
seitdem bietet Gott uns SEINE Versöhnung an!
Alle, die dieses Testament dankbar annehmen,
werden Gottes Herrlichkeitserbe gewinnen.
Wer im Glauben an Christus entschläft,
dessen Existenz hat ewige Zukunft!
Jesus sagt:
“Mein Vater will, dass alle, die den Sohn sehen* und sich auf IHN verlassen,
ewig leben. Ich werde sie am letzten Tag vom Tod auferwecken.”
*Lebendiger Glaube; Joh.6,40; Hebr.9,17
Der Baum der Liebe
Autor: EEE
Ich ging nochmal in das Paradies zurück,
um ihn zu suchen, den ganz andern Baum.
Die Früchte der Erkenntnis brachten uns kein Glück;
sie sind in Wahrheit nur ein böser Traum.
Ich fand dort den Baum des ew´gen Lebens,
und seine Früchte luden mich zum Essen ein.
Doch all ihr Locken blieb ganz vergebens,
denn ewig leben ohne Liebe muß die Hölle sein.
Ich suchte weiter von dem Wunsch getrieben,
daß der Baum der Liebe doch noch zu finden sei.
Weil ich ihn fand, kann ich jetzt Menschen lieben,
und ihr Leiden ist mir nicht mehr einerlei.
Der Baum der Liebe ist der Gott des Lebens;
weil ich ihn schon fand, kann ich sicher sein:
wer ehrlich sucht, der sucht ihn nicht vergebens;
der Gott der Liebe lädt alle zu liebevollem Leben ein.
Du lieber, heilger, frommer Christ
Autor: Ernst Moritz Arndt
Du lieber, heil'ger, frommer Christ,
der für uns Kinder kommen ist,
damit wir sollen weiß und rein
und rechte Kinder Gottes sein.
Du Licht, vom lieben Gott gesandt
in unser dunkles Erdenland,
Du Himmelslicht und Himmelsschein
damit wir sollen himmlisch sein.
Du lieber, heil'ger, frommer, Christ,
weil heute Dein Geburtstag ist,
drum ist auf Erden weit und breit
bei allen Kindern frohe Zeit.
O segne mich, ich bin noch klein,
o mache mir das Herze rein,
o bade mir die Seele hell
in Deinem reinen Himmelsquell!
Dass ich wie Engel Gottes sei,
in Demut und in Liebe treu,
dass ich Dein bleibe für und für,
Du heil'ger Christ, das schenke mir!
Ein guter Mensch
Autor: Andreas Schumm
Du bist ein guter Mensch,
Du hast auf 'like' geklickt,
in diesem Post,
wo dich das Leid anblickt.
Mehr kannst Du doch nicht tun,
Du bist ja nicht verrückt.
Du bist ein guter Mensch,
hast es geteilt und weitergeschickt.
Du bist ein guter Mensch,
hast gleich Dein Portemonnaie gezückt,
in der Einkaufsstraße,
wo Dich das Leid anblickt.
Mehr kannst Du doch nicht tun,
Du bist ja nicht verrückt.
Du bist ein guter Mensch,
hast gezahlt und Dich nicht verdrückt.
Du bist ein guter Mensch,
hast Dich ganz tief gebückt
vor'm Altar wo Dich das Leid anblickt,
Mehr kannst du doch nicht tun,
du bist ja nicht verrückt,
Du bist ein guter Mensch,
Jesus weiß es, er hat Dir ins Herz geblickt.
Andreas Schumm 2014
Ein Licht, das leuchten will
Autor: Hedwig von Redern
Ein Licht, das leuchten will, muss sich verzehren;
Trost, Licht und Wärme spendend, stirbt es still.
Ein Licht, das leuchten will, kann nichts begehren,
als dort zu stehen, wo's der Meister will.
Ein Licht, das leuchten will, dem muss genügen,
dass man das Licht nicht achtet, nur den Schein.
Ein Licht, das leuchten will, muss sich drein fügen,
für andre Kraft und für sich nichts zu sein.
Ein Licht, das leuchten will, darf auch nicht fragen,
ob's vielen leuchtet oder einem nur.
Ein Licht, das leuchten will, muss Strahlen tragen,
wo man es braucht, da lässt es seine Spur.
Ein Licht, das leuchten will in Meisters Händen,
es ist ja nichts, als nur ein Widerschein;
des ew'gen Lichtes Glanz darf es uns spenden,
ein Licht, das leuchten will für Gott allein.
Fastenzeit
Autor: Luitgard Kasper-Merbach
Demütig sein,
die Grenzen spüren,
die in mir ecken
und das Gefäß füllen
mit überströmendem Vertrauen.
Demütig sein,
nicht Ich stehe
im Mittelpunkt
meiner Gedanken.
Mich verneigen
vor der Größe
des Tages.
Demütig sein,
alles ausleeren,
zum Gerippe werden,
bloß und frierend.
Demütig sein,
die Wunden spüren,
sie verbinden
mit der Freude
am Leben.
Demütig sein.
Anderen die
Hand hinhalten,
Kraft leben.
Demütig sein,
Wege gehen
vom Tod
zum Leben.
Gedanken zwischen Karfreitag und Ostermorgen
Autor: Stefan Neubert
Karfreitag - Beginn Ausbruch aus dem InfernO
Alles geriet ins Ungleichgewicht, fiel ins ChaoS
Ruinen zerfallner Träume ohne den einen GotT
Fallend aus den Gärten dem Himmel so fernE
Richtungslose Gedanken ohne einen WeghzeigeR
Einheit zerbrochen, einsam, ohne LebensodeM
In schweren Zeiten verlassen, Julia ohne RomeO
Tag und Nacht verschwommen, Welt so finsteR
Am Anfang war das Wort - jetzt Welt unfertiG?
Ganz und hell erscheint am Horizont die SonnE
und bringt neue Ordnung am OstermorgeN.
Gib Frieden, Herr, gib Frieden
Autor: Ernst Moritz Arndt
Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
du milder Liebeshort!
Einst bist du abgeschieden
mit süßem Freudenwort:
Ich geb´ euch meinen Frieden,
wie ihn die Welt nicht gibt,
verheißen und beschieden
dem, der da glaubt und liebt.
Gib Frieden, Herr, gib Frieden!
Die Welt will Streit und Krieg,
der Stille wird gemieden,
der Wilde hat den Sieg;
viel Unruh herrscht auf Erden
und Lug und Trug und List.
Ach laß es stille werden,
du stiller Jesus Christ!
Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
du milder Liebeshort!
Dann wird es schon hienieden
ein Paradiesort,
und Sorgen fliehn und Schmerzen
aus jeder schweren Brust;
in Freuden glühn die Herzen,
in Lieb und Himmelslust.
Ich bin mit meinem Gott versühnt
Autor: Gustav Knak
Ich bin mit meinem Gott versühnt,
Er ist mein Abba nun.
Und ich, der nichts als Zorn verdient,
darf in Ihm selig ruh´n!
Des freu´ ich mich zu aller Stund´,
o süßer, heil´ger Christ!
Und danke Dir mit Herz und Mund,
daß Du mein Jesus bist.
Ich will Dich loben spät und früh
mit unverdross´nem Mut
für Deine bitt´re Todesmüh´
und für Dein teures Blut!
Für Dich nur schlagen soll mein Herz,
Dir opfr´ ich Leib und Seel´.
Ich hang´ an Dir in Freud´ und Schmerz,
o mein Immanuel!
Dir leb´ und sterb´ ich , Herr, allein!
Du bist und bleibst mein Hort.
"Mein Freund ist mein, und ich bin sein"
O süßes Losungswort!
Ich bitte weder um Krankheit...
Autor: Blaise Pascal
Ich bitte weder um Krankheit
noch um Gesundheit,
weder um Leben noch um Tod,
sondern darum,
dass Du über mein Leben
und meinen Tod verfügst,
zu Deiner Ehre und zu meinem Heil.
Du allein weißt, was mir dienlich ist.
Du bist der Herr, tue, was du willst.
Gib mir, nimm mir!
HERR, ich weiß, dass ich nur eines weiß,
es ist mir gut, Dir zu folgen,
und es ist mir schädlich,
Dich zu beleidigen.
Ich weiß nicht, was mir nützlicher ist,
Gesundheit oder Krankheit,
Reichtum oder Armut, Leben oder Tod.
Und ebenso ist es bei allen Dingen der Welt.
Diese Entscheidung übersteigt die Kraft
der Menschen und der Engel.
Was mir nützlich oder schädlich ist,
bleibt mir verborgen.
Es ist Dein Geheimnis.
Ich will es nicht ergründen,
ich will nur anbeten.
Ich hab mich Gott ergeben
Autor: Johann Siegfried Hufnagel
Ich hab mich Gott ergeben,
dem liebsten Vater mein;
hier ist kein Immerleben,
es muß geschieden sein.
Der Tod kann mir nicht schaden,
er ist nur mein Gewinn,
in Gottes Fried und Gnaden
fahr ich mit Freud dahin.
Mein Weg geht jetzt vorüber;
o Welt, was acht ich dein?
Der Himmel ist mir lieber,
da muß ich trachten ein,
mich nicht zu sehr beladen,
weil ich wegfertig bin,
in Gottes Fried und Gnaden
fahr ich mit Freud dahin.
Ach selge Freud und Wonne
hat mir der Herr bereit,
da Christus ist die Sonne,
Leben und Seligkeit.
Was kann mir doch nun schaden,
weil ich bei Christo bin?
In Gottes Fried und Gnaden
fahr ich mit Freud dahin.
Gesegn euch Gott, ihr Meinen,
ihr Liebsten allzumal!
Um mich sollt ihr nicht weinen,
ich weiß von keiner Qual.
Den rechten Port noch heute
nehmt fleißig ja in acht,
in Gottes Fried und Freude
fahrt mir bald alle nach.
Ich saß auf einem Steine
Autor: Walther von der Vogelweide
Ich saß auf einem Steine
Und deckte Bein mit Beine,
Drauf setzte ich den Ellenbogen
Und hatt in meine Hand gezogen
Mein Kinn und eine Wange.
Da dacht' ich sorglich lange,
Weshalb man auf der Welt sollt' leben.
Ich konnte mir nicht Antwort geben,
Wie man drei Ding erwürbe.
Daß kein davon verdürbe,
Die zwei sind Ehr und irdisch Gut,
Das oft einander schaden tut,
Das dritt ist Gottgefallen,
Das wichtigste von allen.
Ich suche jemanden ...
Autor: EEE
Ich suche jemanden, der wirklich versteht,
worum es im Christentum eigentlich geht.
Denn Jesus hatte keine Religion gegründet,
sondern mit Vollmacht Gottes Reich verkündet.
Er lehrte, dass wir Heil und ewiges Leben finden,
wenn wir die Welt und das Böse überwinden.
Wo sind sie nun, die auf Jesu Wort vertrauen
und Gottes Reich mit Wort und Taten bauen.
Wo ist das Gottesvolk, das Gott verehrt,
und ohne Furcht vor Widerspruch der Welt erklärt:
Nicht Geld, sondern Liebe kann zu guten Werken treiben.
Nicht Macht, sondern Wahrheit wird am Ende Sieger bleiben.
Nicht Gewalt, nicht große Heere, und nicht moderne Waffen,
Nur Gerechtigkeit kann auf Erden bleibend Frieden schaffen.
Wo sind sie, die nicht nur glauben, sondern auch verstehen:
wegen Ungerechtigkeit wird diese Welt zugrunde gehen.
Wenn Gottes Heiliger Geist tatsächlich in Dir wirksam ist,
dann zeige doch der Welt wozu Du von Gott befähigt bist.
Nur Heuchler schmücken sich mit frommen Schein,
doch die werden am letzten Ende die Verlierer sein.
An der Liebe sollt ihr sie erkennen, hatte Jesus gesagt,
und schon damals die fromme Heuchelei beklagt.
Um Gottes Reich und Gerechtigkeit muss es euch gehen;
dann wird die Welt euren Glauben an euren Taten sehen.
Jesu Worte, so sagte er, sind Geist und sind Leben,
und davon will er allen Menschen geben.
so dass sie sich in seinem Geist verbünden,
und als Vorbild für die Welt Gottes Reich verkünden.
Wer nach Heil sich sehnt, nach Frieden und Gerechtigkeit,
der kann das schon jetzt erleben, schon in dieser Zeit.
Wer das nicht will, wird als Gottes Feind gerichtet,
und am Ende mit der Welt vernichtet.
Ich trau auf Dich
Autor: Katja Sawadski
Ich trau auf Dich, o laß mich nicht verzagen,
Herr, eile, steh mir bei!
Dir will ich's im Gebet jetzt noch mal sagen:
O Gott, mir gnädig sei!
Bekannt hab ich vor vielen und ganz offen:
Dein Wille nur, o Herr!
Allein auf Deinen Beistand ich jetzt hoffe,
ich selbst bin ohne Wehr.
Nichts kann ich tun, um selbst mein Schicksal lenken,
das kannst alleine Du.
Zu Dir mein heißes Fleh'n: Erhörung schenke,
und meinem Herz - die Ruh'!
Du hast gesagt: in Stillsein und Vertrauen
ist eure Seelenkraft.
O gib, Herr, dass ich bald die Hilfe schaue,
die mir den Ausweg schafft!
Dass demütig und still darauf ich warte,
bis endlich Deine Zeit,
für mich ist da, und nicht umsonst ich harrte,
mein Gott, auf Dein Geleit.
Ich wollt, daß ich daheime wär
Autor: Heinrich von Laufenberg
Ich wollt, dass ich daheime wär
und aller Welte Trost entbehr.
Ich mein, daheim im Himmelreich,
da ich Gott schaue ewiglich.
Wohlauf, mein Seel, und richt dich dar,
dort wartet dein der Engel Schar.
Denn alle Welt ist dir zu klein,
du kommest denn erst wieder heim.
Daheim ist Leben ohne Tod
und ganze Freude ohne Not.
Da sind doch tausend Jahr wie heut
und nichts, was dich verdrießt und reut.
Wohlauf, mein Herz und all mein Mut,
und such das Gut ob allem Gut!
Was das nicht ist, das schätz gar klein
und sehn dich allzeit wieder heim.
Du hast doch hier kein Bleiben nicht,
ob´s morgen oder heut geschieht.
Da es denn anders nicht mag sein,
so flieh der Welte falschen Schein.
Bereu dein Sünd und bessre dich,
als wolltst du morgn gen Himmelreich.
Ade, Welt, Gott gesegne dich!
Ich fahr dahin gen Himmelreich.
Koma
Autor: Volker Wiechmann
Draußen vor der Tür, der Nebel, auf das Gemüt drückt.
Im Krankenhaus, hier, von der Umwelt weit entrückt.
Mit vielen Hilfsmitteln bestückt.
Ruhe gefunden, bei Dir, bin beglückt.
Der Nebel wich der Dunkelheit.
Zum Sterben entfernt, eine Kleinigkeit.
Alles im Leben abgeschlossen, bin bereit.
Gottes Veto, es ist noch nicht Zeit.
Steige herab in einen tiefen Schlund.
Wie in Meister Eckarts "Urgrund"
Regeneriere mich seit dieser Stund.
In Raum und Zeit nimmt die Heilung ihren Lauf.
Von guten Mächten umgeben, wo ich verschnauf.
Vom "Urgrund", die Stiege, wieder hinauf.
Mit Gottes Segen, ich wach auf.
Mit Gottes Augen sehen
Autor: Marcel Strömer
Wenn Vögel pfeifen oder singen
mit Herzgesang uns Lieder bringen
als ob der Götter`s Lüfte Schimmer
sanftmütig öffnet Freudenzimmer
dann fliegen hoch durch Sonnenbogen
glückselig himmelwärts gezogen
gleichsam Engelsheer zum Schöpfer spricht
verrückt nach Sinfonie von Luft und Licht
Millionen Schnäbel so verehren
ach wenn wir Menschen Vögel wären
dann könnte uns die Welt verstehen
und uns mit Gottes Augen sehen
Mitten wir im Leben sind
Autor: Martin Luther
Mitten wir im Leben sind
mit dem Tod umfangen.
Wer ist, der uns Hilfe bringt,
dass wir Gnad erlangen?
Das bist du, Herr, alleine.
Uns reuet unsre Missetat,
die dich, Herr, erzürnet hat.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
Lass uns nicht versinken
in des bittern Todes Not.
Kyrieleison.
Mitten in dem Tod anficht
uns der Hölle Rachen.
Wer will uns aus solcher Not
frei und ledig machen?
Das tust du, Herr alleine.
Es jammert dein Barmherzigkeit
unsre Klag und großes Leid.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
Lass uns nicht verzagen
vor der tiefen Hölle Glut.
Kyrieleison.
Mitten in der Hölle Angst
unsre Sünd´ uns treiben.
Wo solln wir denn fliehen hin,
da wir mögen bleiben?
Zu dir, Herr Christ, alleine.
Vergossen ist dein teures Blut,
das g´nug für die Sünde tut.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
Lass uns nicht entfallen
von des rechten Glaubens Trost.
Kyrieleison.
Müde bin ich, geh' zur Ruh
Autor: Luise Hensel
Müde bin ich, geh' zur Ruh',
schließe beide Äuglein zu.
Vater, laß die Augen dein
über meinem Bette sein.
Hab ich Unrecht heut getan,
sieh' es, lieber Gott, nicht an!
Deine Gnad' und Jesu Blut
machen allen Schaden gut.
Alle, die mir sind verwandt,
Gott, laß ruhn in deiner Hand.
Alle Menschen groß und klein,
sollen dir befohlen sein.
Kranken Herzen sende Ruh,
nasse Augen schließe zu,
laß den Mond am Himmel steh'n
und die stille Welt beseh'n.
Nicht Zeit hast du zum Beten
Autor: Adelbert Natorp
Nicht Zeit hast du zum Beten,
zu lesen Gottes Wort?
Nicht Zeit, um zu betreten
der Kirche heil'gen Ort?
Nicht Zeit, dich zu versenken
in den, der dich versühnt,
und ernstlich zu bedenken,
was dir zum Frieden dient?
Du hast nicht Zeit? — mußt rennen
zur Arbeit viel und schwer?
Nicht Zeit? — Die Sorgen gönnen
dir keine Andacht mehr?
Nicht Zeit? — denn kein Verweilen
gönnt dir des Lebens Freud:
Wer sie begehrt, muß eilen,
eh sie dem Tod geweiht!
Doch wie, mein Freund, gestattet
dir selbst der Tod auch Zeit,
wenn nun dein Abend schattet
und Gott dir Halt gebeut?
Ich furcht: im Angesichte
der großen Ewigkeit
und nahe dem Gerichte
heißt's auch einmal: „Nicht Zeit!"
Nicht Zeit, dich zu ergötzen
am letzten Tageslicht!
Nicht Zeit mehr zu ersetzen
die schwerversäumte Pflicht.
Nicht Zeit einmal zum Weinen,
zur Buße, zum Gebet!
Nicht Zeit, — du mußt erscheinen
vor Gottes Majestät!
Nur um die kleinste Weile
flehst du vielleicht alsdann;
doch nein, der Tod hat Eile
und ist ein harter Mann.
„Nicht Zeit!" — schon wird's im Morgen
so morgenlicht und hell;
er muß dich rasch besorgen,
die Toten reiten schnell!
Drum, Lieber, weil noch währet
die kurze Gnadenfrist,
sei aller Eil gewehret,
die dir ein Unheil ist!
Steh still um Gottes willen,
denk an die Ewigkeit!
Wer wird dein Herz sonst stillen,
wenn's heißen wird: „Nicht Zeit!"?
O Gotteslamm, o Jesu, mein Erlöser
Autor: Johannes Evangelista Goßner
O Gotteslamm, o Jesu, mein Erlöser,
die Sünd ist groß, doch Deine Gnade größer!
Ich will mich gern in Staub und Asche schmiegen,
nur lass mich nicht in meinen Sünden liegen.
Ach töte ganz die Sündenlust in mir -
Dein Liebesblick zieh Herz und Sinn zu Dir!
Ach halte mich, sonst werd ich immer fallen,
lass mich doch Dir gefällig sein in allem!
Regiere Du im Herzen nur allein,
lass ewiglich da keine Sünd hinein!
Osterjubel
Autor: Angelus Silesius
Jetzt ist der Himmel aufgetan,
jetzt hat er wahres Licht!
Jetzt schauet Gott uns wieder an
mit gnädigem Gesicht.
Jetzt scheinet die Sonne
der ewigen Wonne!
Jetzt lachen die Felder,
jetzt jauchzen die Wälder,
jetzt ist man voller Fröhlichkeit.
Jetzt ist die Welt voll Herrlichkeit
und voller Ruhm und Preis.
Jetzt ist die wahre, goldne Zeit
wie einst im Paradeis.
Drum lasset uns singen
mit Jauchzen und Klingen,
frohlocken und freuen;
Gott in der Höh sei Lob und Ehr.
Jesus, du Heiland aller Welt,
dir dank ich Tag und Nacht,
daß du dich hast zu uns gesellt
und diesen Jubel bracht.
Du hast uns befreiet,
die Erde erneuet,
den Himmel gesenket,
dich selbst uns geschenket,
dir, Jesus, sei Ehre und Preis.
Segenswunsch
Autor: Stefan Kraus
Heile mein Herz!
Wohl fühlt` ich damals einen Schmerz,
Er senkte sich tief in die Brust
Zu ersticken meine Lebenslust.
Durch Gebet an diesen Tagen
Überwund`ich schmerzlich Stunde,
War wie Balsam für die Wunde;
Hatte mir das Heil gebracht,
Göttlich Antwort ward erwacht.
Mein beten hat erhört,
Freud`und Frieden jetzt beschert;
Du höchstes Wesen - voll der Gnade
Himmlisch ist dein Tun oh` Herr!
Neben Pfaden werd` ich bauen
Einkehr nur um dich zu schauen.
Lass mich weiter Glück erfahren
Bote reiner Göttlichkeit;
Kenner um das Leid und Qualen
Ich mit dir in Ewigkeit.
So geh nun hin
Autor: Angelus Silesius
So geh nun hin und halt dich wohl,
daß dir der Streit gelinge,
tu, was ein tapfrer Kämpfer soll,
und dann sei guter Dinge.
Glaub, hoff und lieb und schrei zu Gott,
daß du wirst aufgenommen,
auf daß wir mögen durch den Tod
zu Gott in Himmel kommen.
Stirb und Werde
Autor: Peter Bobisch
Erst wenn wir uns entleeren
bis auf den letzten Grund,
wenn nichts mehr wir begehren
als laut mit Herz und Mund
das Halleluja singen
ihm, der das Leben schuf
und ihm den Lobpreis bringen,
dann hören wir den Ruf
der neu verheißnen Erde,
die ewig wird bestehn,
die Tore stehen offen,
doch nur das Stirb und Werde
das Werden durch Vergehn
das einzig lässt uns hoffen.
Trost
Autor: Friedrich de la Motte Fouqué
Wenn alles eben käme,
wie du gewollt es hast,
und Gott dir gar nichts nähme
und gäb dir keine Last,
wie wär's da um dein Sterben,
du Menschenkind bestellt?
Du müsstest fast verderben,
so lieb wär dir die Welt!
Nun fällt, eins nach dem andern,
manch süßes Band dir ab,
und heiter kannst du wandern
gen Himmel durch das Grab,
dein Zagen ist gebrochen,
und deine Seele hofft;
dies ward schon oft gesprochen,
doch spricht man's nie zu oft.
Über die Liebe Gottes
Autor: Werner Leder
Gut ist deine Liebe, Herr, für Seele, Geist und Herz. Sie vertreibt den Frust der Welt und auch den Seelenschmerz.
Liebe, brachte dich ans Kreuz, dass alle Welt es sah. Liebe bindet mich an dich und bringt mich dir ganz nah.
Liebe, ist der Lebensstrom, der alle Welten hält. Da das Leben hier wie dort mit ihr steht und fällt.
Deine Liebe läutert mich und macht mein Herz ganz rein. So kann ich erst in der Zeit, dann ewig bei dir sein.
Hab und Gut in dieser Welt, lohnt sich für mich nicht mehr. Daher ist mein schönster Platz an deinem Herzen, Herr.
Mit dir Herr, ganz verbunden durch deine Liebe süß. Das ist für mich höchstes Glück, ganz wie im Paradies.
Wie schön muss es im Himmel sein, von dem schon Paulus spricht. Als er im dritten war, bei dir, und sah dein Angesicht. (2. Korinther 12. 2).
Ich weiß es nicht, kann’s nur erahn, wie schön es bei dir ist. Weil du, Herr Jesus, ja in mir und dort der Himmel bist.
Drum halt du mich auf Erden schon an dir und deinem Wort. Damit ich nach dem Tode dann bin auch an diesem Ort.
Wo alle die, die du geliebt und dich liebten zurück, mit dir leben im Paradies, im höchsten Himmelsglück.
Dort bin ich ewig dann bei dir. Nie sterben wird mein Geist. Und jeden werd’ ich wieder sehn, der Gottes Kind wohl heißt.
Drum zieh mich fest, mein Herr und Gott, zu dir ins Paradies und schenk, dass ich auf Erden schon, den Vorgeschmack genieß.
Wenn Gott zu dir spricht
Autor: Katja Sawadski
Wenn Gott zu dir spricht...
Es gibt hier im Leben so manch einen Tag,
da fragst du dich: was wohl dein Herr darauf sagt?
Was ist Gottes Wille? Wie hat Er's gemeint?
Sagt Er zu Dir "Ja" oder ist es ein "Nein" ?
In einigen Fragen – da ist es nicht schwer,
o, lese die Bibel nur aufmerksam sehr,
und du wirst erfahren, was Gott will von Dir,
die Lösung von damals, sie gilt wohl auch hier.
Doch ist es im Leben nicht immer so leicht,
sein Wort zu verstehen im Seelenbereich...
Wie spricht Gott zu uns, wenn Er uns etwas sagt?
Im Traum? Oder offen? Ganz leise? Mit Macht?
Nur einmal stand klar Gottes Wort an der Wand,
geschrieben von einer unsichtbaren Hand...
Doch öfter spricht Gott zu uns leise und zart,
wohl dem, wessen Herz ist dafür nicht zu hart!
Erinnerst du dich noch, wie Er dich gemahnt,
tun etwas, vom Mensch unvernünftig genannt?
Du tatest es nicht, denn du sahst keinen Grund...
Der Sinn ging dir auf erst zur späteren Stund...
Dann war es vorbei, und für dich war's zu spät,
doch du hast erkannt, dass es Gott hat gered't...
Und du nahmst dir vor: ich will aufmerksam sehr
Stets hören, was sagen mir will Gott, mein Herr!
Gott spricht zu Dir, Seele, im Heiligen Wort –
o, suche nur stets mit Verlangen Ihn dort!
Auch durch dein Gewissen kann melden Er sich,
wenn du auf Ihn hörst, lässt Er dich nie im Stich!
Durch Glaubensgeschwister Gott reden auch kann,
die treu mit dir gehen den Weg himmelan...
Ein Lied, ein Gedicht kann die Antwort sein dir...
Ach, Gott hat unendlich viel Arten dafür!
Refrain:
O höre nur, Seele, o kehre dein Herz,
zu Gott - Er kann trösten und stillen den Schmerz,
zu Gott, der dir Freude hier schenkt und die Ruh',
o sage: "Ich höre, Herr, spreche nur DU!"
Wenn Gott zu dir spricht...
( 2 Version – als Gedicht zum vortragen)
Es gibt hier im Leben so manch einen Tag,
da fragst du dich: was wohl dein Herr darauf sagt?
Was ist Gottes Wille? Wie hat Er's gemeint?
Sagt Er zu Dir "Ja" oder ist es ein "Nein" ?
In einigen Fragen – da ist es nicht schwer,
o, lese die Bibel nur aufmerksam sehr,
und du wirst erfahren, was Gott will von Dir,
die Lösung von damals, sie gilt wohl auch hier.
Doch ist es im Leben nicht immer so leicht,
sein Wort zu verstehen im Seelenbereich...
Wie spricht Gott zu uns, wenn Er uns etwas sagt?
Im Traum? Oder offen? Ganz leise? Mit Macht?
Nur einmal stand klar Gottes Wort an der Wand,
geschrieben von einer unsichtbaren Hand...
Doch öfter spricht Gott zu uns leise und zart,
wohl dem, wessen Herz ist dafür nicht zu hart!
Erinnerst du dich noch, wie Er dich gemahnt,
tun etwas, vom Mensch unvernünftig genannt?
Du tatest es nicht, denn du sahst keinen Grund...
Der Sinn ging dir auf erst zur späteren Stund...
Dann war es vorbei, und für dich war's zu spät,
doch du hast erkannt, dass es Gott hat gered't...
Und du nahmst dir vor: ich will aufmerksam sehr
Stets hören, was sagen mir will Gott, mein Herr!
Gott spricht zu Dir, Seele, im Heiligen Wort –
o, suche nur stets mit Verlangen Ihn dort!
Auch durch dein Gewissen kann melden Er sich,
wenn du auf Ihn hörst, läßt Er dich nie im Stich!
Durch Glaubensgeschwister Gott reden auch kann,
die treu mit dir gehen den Weg himmelan...
Ein Lied, ein Gedicht kann die Antwort sein dir...
Ach, Gott hat unendlich viel Arten dafür!
O höre nur, Seele, o kehre dein Herz,
zu Gott - Er kann trösten und stillen den Schmerz,
zu Gott, der dir Freude hier schenkt und die Ruh',
o sage: "Ich höre, Herr, spreche nur DU!"
Und wenn du vernommen, was Gott hat gesagt,
dann tu, was Er will, wie ein Kind es nur macht!
Er gibt dir die Kraft, seinen Willen zu tun,
und dann in Geborgenheit in Ihm zu ruh'n!
Zu Dir, Du Quell des Lebens
Autor: Johannes Evangelista Goßner
Zu Dir, Du Quell des Lebens,
Herr Jesu, ruft mein Herz,
dem ich noch nie vergebens
geklaget meinen Schmerz.
Du Tilger meiner Sünden,
ich weiß in Not und Tod
sonst keinen Trost zu finden
als nur bei Dir, mein Gott!
In meinem großen Zagen
soll, Jesu, Deine Pein,
die Du für mich getragen,
mein größtes Labsal sein;
Dein Blut soll mich erquicken,
das Du vergossen hast;
nach Dir nur will ich blicken,
bis Herz und Mund erblasst.
So soll mein Los stets bleiben,
zu folgen, Jesu, Dir,
die Sorg mich immer treiben,
Dir zu gefallen hier.
Ich warte mit Verlangen,
bis ich bei Dir darf sein,
Dich ewig zu umfangen,
mich ewig Dein zu freun.