Gedichte von Friedrich Brunold
Friedrich Brunold kam aus Deutschland und lebte vom 19.11.1811 bis 27.02.1894. Er war Dichter. Aktuell haben wir 2 Gedichte von Friedrich Brunold in unserer Sammlung, die in folgenden Kategorien zu finden sind:
Gute Nacht
Autor: Friedrich BrunoldKategorie: Gute Nacht Gedichte
Im Feindesland, um Mitternacht,
Ging ein Soldat einsam auf Wacht.
Am Himmel klar ein Sternlein stand,
Recht wie ein Gruß vom Heimathland.
Die Liebste wohl am Fenster steht,
Die Händ' gefaltet zum Gebet.
Sie denket des Geliebten heiß,
Den sie im Kampf, im Streite weiß.
„Schlaf' ruhig, Du Soldatenbraut,
Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut.
Gerecht ist ja der Kampf, der Krieg,
So wird auch fehlen nicht der Sieg.
„Fall' ich, die wüchse in der Hand,
Sterb' ich den Tod für's Vaterland.
Schlaf' ruhig, steh' in Gotteshut,
Er schützt ein treu Soldatenblut."
Das Sternlein grüßt noch einmal her,
Dann Stille rings, dann Nacht umher.
Einsam steht der Soldat auf Wacht,
Zwei Herzen rufen: Gute Nacht!
Sehnsucht
Autor: Friedrich BrunoldKategorie: Gedichte Sehnsucht
Morgenluft! die Wasser rauchen
In der heißen Sonne Gluth;
Weiße Wasserlilien tauchen
Blühend aus der tiefen Fluth.
Und vom Bord im weiten Schiffe
Blickt der Seemann still hinab
Nach dem hellen Felsenriffe,
In das kühle Wassergrab.
Immer länger blickt er nieder,
Immer ruhiger, voller Luft,
Lieb' und Sehnsucht füllen wieder,
Neu erwacht, die kalte Gruft.
Und im Grunde auf dem Meere
Wogt und sprüht es hin und her,
Und die weite Wasserleere
Scheint ein endlos Blüthenmeer.
Und aus weiter Wassertiefe
Klingt's herauf, ihn grüßend schon
Gleich, als ob die Liebe riefe
Mit der Sehnsucht Zauberton.
Still vom Bord im weiten Schiffe
Blickt der Seemann tief hinab,
Nach dem hellen Felsenriffe
In das kühle Wassergrab;
Bis es schäumt im Wassergrunde,
Und im Schiffe geht das Wort
Flüchtig um von Mund zu Munde:
Hoch! ein Mann! hoch über Bord!