Gedichte von Walther von der Vogelweide

Walther von der Vogelweide kam aus Deutschland und lebte vom 1170 bis 1230. Er war Lyriker. Aktuell haben wir 4 Gedichte von Walther von der Vogelweide in unserer Sammlung, die in folgender Kategorie zu finden sind:

Ach, erlebt' ich's einmal noch
Ach, erlebt' ich's einmal noch!
Daß wir die Rosen miteinander brächen!
Ach, erlebt' ich's noch zum Heil uns beiden!
Daß wir freundlich wie zwei Liebste sprächen!
Nichts vermöchte uns dann mehr zu scheiden.
Küßte sie mich dann zu guter Stunde
Mit dem roten Munde,
Braucht' an Glück ich nie mehr Not zu leiden.

Autor: Walther von der VogelweideKategorie: Sonstige

Die verschwiegene Nachtigall
Unter der Linden,
an der Heide,
da unser zweier Bette was,
da möget ihr finden
hold sie beide
gebrochen Blumen so wie Gras.
Vor dem Walde in einem Tal
tandaradei!
lieblich sang die Nachtigall.

Ich kam gegangen
zu der Aue,
da schon mein Trauter kommen hin.
Da ward ich empfangen,
hehre Fraue,
daß ich noch immer selig bin.
Küßt er mich? Wohl tausend Stund.
tandaradei!
Seht, wie rot mir ist der Mund!

Da hat er gemachet
mir und sich
von Blumen eine Bettestatt.
Des wird noch gelachet
inniglich,
kommt jemand an den selben Pfad.
Bei den Rosen er wohl mag
tandaradei!
merken, wo das Haupt mir lag.

Daß er bei mir lag,
wüßt es einer,
behüte Gott, so schämt ich mich.
Was er mit mir pflag -
keiner, keiner
befinde das, als er und ich,
und ein kleines Vogelein:
tandaradei!
Das mag wohl getreue sein.

Autor: Walther von der VogelweideKategorie: Sonstige

Ich saß auf einem Steine
Ich saß auf einem Steine
Und deckte Bein mit Beine,
Drauf setzte ich den Ellenbogen
Und hatt in meine Hand gezogen
Mein Kinn und eine Wange.
Da dacht' ich sorglich lange,
Weshalb man auf der Welt sollt' leben.
Ich konnte mir nicht Antwort geben,
Wie man drei Ding erwürbe.
Daß kein davon verdürbe,
Die zwei sind Ehr und irdisch Gut,
Das oft einander schaden tut,
Das dritt ist Gottgefallen,
Das wichtigste von allen.

Autor: Walther von der VogelweideKategorie: christliche Gedichte

So war es nie im deutschen Land
So war es nie im deutschen Land,
Mißachtet sind die Alten von den Jungen,
Nun, spottet, spottet nur der Alten!
Das Gleiche wird euch aufbehalten,
Einst, wenn auch euch die Jugend schwand,
Wie ihr nun tut, so tun euch einst die Jungen!
Das ist mir, mir ist mehr bekannt.

Autor: Walther von der VogelweideKategorie: Sonstige

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